Viele Studierende müssen sich aktuell nicht nur mit den neuen Online-Vorlesungen abfinden, sondern bangen womöglich auch um ihren Nebenjob, der Studium und Lebensunterhalt finanziert. In der Corona-Krise haben es die wenigsten von uns leicht - besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Auch du bist betroffen? Dann muntert dich Folgendes hoffentlich ein bisschen wieder auf: Du bist nicht allein. Wie dir geht es Tausenden anderen Menschen, Studierenden und Arbeitnehmer*innen. Und: Die meisten von uns geben in der Krise sowieso viel weniger Geld aus als sonst. Falls du dich also zum Beispiel gerade in Kurzarbeit befindest, versuch doch mal, es folgendermaßen zu betrachten: Du verdienst zwar vorübergehend weniger Geld, doch deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin liegt viel daran, dass du weiterhin für das Unternehmen tätig bist. Man hält an deiner Arbeitskraft und Unterstützung fest – und auch deine Vorgesetzten hoffen wie du sehnlichst auf bessere Zeiten. Falls du jedoch nicht so viel Glück hattest und deinen Nebenjob verloren hast, folgen hier einige Tipps und Empfehlungen, wie du in der Corona-Zeit doch ein bisschen Geld verdienen oder dich zumindest sinnvoll betätigen kannst, sodass dir zuhause nicht die Decke auf den Kopf fällt.
Dann sollte dein nächster Schritt erstmal der Antrag auf Corona Überbrückungshilfe für Studierende sein.
Reichen die staatlichen Fördermittel nicht, dann haben wir ein paar Tipps mit denen du hoffentlich bald einen neuen Nebenjob findest.
Du träumst schon immer von der Selbstständigkeit, aber bisher gab es noch nicht die richtige Gelegenheit dazu? Du möchtest nach deinem Studium sowieso freiberuflich arbeiten? Warum nicht einfach schon jetzt? Zeit hast du zuhause genug – jetzt musst du dich nur noch auf eine Branche spezialisieren, die dir liegt und im besten Fall deinem Studium entspricht. Beispiele sind unter anderem Grafikdesign, Webentwicklung, IT oder Marketing. Auch die bürokratischen Hürden sind nicht so hoch, wie du vielleicht denkst – mit einem sorgfältig ausgefüllten Formular ist es eigentlich schon getan. Falls du dich noch nicht ganz alleine traust, bekommst du auf speziellen Freelancer-Plattformen guten Support für den Start. Ein Beispiel ist die Plattform Junico, die sich auf die Vermittlung von Aufträgen an Studierende spezialisiert hat. Dort erhältst du als Mitglied die Möglichkeit, an zahlreichen Webinaren mit Input zum Thema Freelancing teilzunehmen und dich auf diese Weise fortzubilden. Natürlich kannst du dich völlig kostenlos registrieren und erstmal umschauen. Mehr Infos zum Thema „Freiberuflich arbeiten neben dem Studium“ findest du zum Beispiel hier oder in der Junico Academy.
Wie oft hast du schon erlebt, dass dein*e Professor*in mit der Technik überfordert war? Vermutlich recht häufig. Du selbst hast es drauf und bist ein Profi in Sachen IT? Dann frag doch einfach mal in deiner Uni nach, ob vielleicht Hilfe bei der Technik benötigt wird. Du könntest deine*n Dozent*innen beispielsweise auch kleine Work-shops geben oder die Verwaltung erledigen, die im Stress der Online-Vorlesungen womöglich untergeht und liegenbleibt.
Dieser Gedanke ist dir vielleicht sogar schon gekommen – und womöglich hast du selbst im Supermarkt bereits miterlebt, wie wichtig es gerade jetzt ist, dass dort ausreichend Personal tatkräftig mit anpackt, um die Abläufe so reibungslos wie möglich zu gestalten. Einkaufen ist zurzeit mit vielen Besonderheiten und Einschränkungen verbunden – du könntest dabei helfen, allen Beteiligten einen angenehmen Arbeits- und Einkaufsalltag zu ermöglichen. Natürlich solltest du dazu bereit sein, während deiner Arbeitszeit eine Schutzmaske zu tragen und die Kundschaft im Supermarkt oder in der Drogerie gelegentlich zurechtweisen zu müssen.
Normalerweise werden für die Erntehilfe häufig Arbeitskräfte aus dem Ausland eingestellt. Durch die Corona-Krise und die teilweise geschlossenen Grenzen fällt das jetzt weg – und Erntehelfer*innen werden mehr denn je händeringend gesucht. Die wichtigste Voraussetzung: körperliche Fitness und Belastbarkeit. Ob Spargel, Erdbeeren oder Wein – du tankst bei der Arbeit ordentlich Vitamin D und bewegst dich an der frischen Luft. Auch kann diese Tätigkeit unglaublich erdend sein. Genau das Richtige für fitte und engagierte Naturliebhaber*innen!
Mit den wärmeren Temperaturen öffnen auch die meisten Eisdielen wieder ihre Türen. Viele arbeiten saisonweise mit Aushilfen zusammen und sind daher zurzeit wieder auf der Suche nach Verstärkung. Der Vorteil: Meist sind die Arbeitszeiten durchaus vorzeigbar und du benötigst keine besonderen Vorkenntnisse. Ein nettes, gepflegtes Auftreten und Freude am Verkaufen reichen oft schon völlig aus. Bestimmt gibt es auch in deiner Umgebung eine Eisdiele, in der du mit offenen Armen (natürlich nur sinnbildlich) empfangen wirst.
Als Medizinstudent*in hast du wahrscheinlich die besten Chancen auf einen neuen Nebenjob – oder durftest sogar deinen alten behalten. Händeringend werden aktuell hilfsbereite Menschen gesucht, die bereit sind, das Pflegepersonal in den Kliniken zu unterstützen. Der Pluspunkt für dich: Du sammelst bereits erste Erfahrungen für deinen späteren Beruf. Auch hast du bereits erste Kenntnisse im weiten Feld der Medizin erlangen können und weißt, was zu tun ist. Womöglich musst du für deinen Einsatz jedoch anstrengende und aufreibende Arbeitszeiten und Tätigkeitsbereiche in Kauf nehmen.
Nach und nach öffnen auch gastronomische Betriebe wieder ihre Pforten – natürlich nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Während der Corona-Krise haben viele Restaurants und Cafés ihren Service um einen Liefer- oder Abholdienst ergänzt, um treue Gäste weiterhin mit ihrem Lieblingsessen versorgen zu können. Auch Super-märkte bieten Lebensmittellieferungen an. Häufig benötigst du als Lieferant*in oder Fahrer*in keine besonderen Vorkenntnisse – nur einen Führerschein. Ansonsten gibt es sicher auch einige Möglichkeiten, in der Küche auszuhelfen.
Auch die Logistik gehört in Zeiten der Krise zu den wichtigsten Branchen. Viele Menschen shoppen ausgiebig online oder schicken ihren Liebsten ein paar Aufmerksamkeiten per Post zu. Auch hier wird Verstärkung gesucht: Pack mit an und mache den Kund*innen an ihrer Haustür eine Freude!
Es gibt wohl kein Produkt, das zurzeit derart oft nachgefragt und gekauft wird wie Mund- und Nasenschutzmasken. Ob das Einwegmodell, selbstgenäht oder die professionelle Version aus der Klinik – mittlerweile ist das Tragen einer Schutzmaske Pflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Warum also nicht selbst welche nähen? Alles, was du benötigst, ist ein schöner Stoff, Gummiband und etwas Kreativität. So hast du eine sinnvolle Beschäftigung und kannst gleichzeitig deinen Lieben eine Freude machen. Vielleicht kannst du deine selbstgenähten Exemplare ja sogar online verkaufen – geeignete Plattformen sind zum Beispiel Etsy oder eBay.
Du bist Pendler*in oder reist viel? Du hast ein Auto und fährst meistens allein? Dann verfügst du über die besten Voraussetzungen, um Mitfahrgelegenheiten anzubieten! Auf diversen Plattformen kannst du online deine Fahrten inserieren – im Regelfall für einen Preis von 20 bis 40 Euro pro Mitfahrer*in. Damit kompensierst du mindestens deine Tankkosten für die entsprechende Fahrt und lernst außerdem noch nette Menschen aus aller Welt kennen. Selbstverständlich kannst du dir vorher einen Überblick darüber verschaffen, wen du dir ins Auto holst. Denn hier gilt wie so oft: Safety first!
Der Frühjahrsputz ist schon längst überfällig und in deinen Schränken türmt sich alter Kram? Dann nutze die Zeit zuhause doch für eine ausgiebige Aufräumaktion! Alles, was du aussortierst, kannst du danach online verkaufen – denn Second Hand ist so angesagt wie nie und richtiges Shoppen fällt sowieso gerade flach. Falls du alte Han-dys oder ungetragene Designerstücke besitzt, lässt sich mit deren Verkauf sogar richtig viel Geld verdienen. Geeignete Plattformen dafür sind zum Beispiel eBay, reBuy, Momox, Kleiderkreisel, oder Studibuch.
Du liebst Musik, spielst ein Instrument oder singst für dein Leben gern? Dann nutze doch dein Talent und begeistere andere Menschen mit Straßenmusik! Schließlich er-leben die meisten auf ihren Spaziergängen zurzeit nur wenig Abwechslung oder Unterhaltung. Selbstverständlich solltest du dabei einige Regeln beachten und dich zu-nächst einmal darüber informieren, wann, wie und wo du auftreten darfst. Wenn das geklärt ist, steht deiner Karriere als Musiker*in aber eigentlich nichts mehr im Weg.
Menschen, die zur Risikogruppe des Coronavirus gehören, sind häufig nicht in der Lage, selbst ihre Einkäufe zu erledigen oder ihren Hund auszuführen. Hier kommst du ins Spiel – für diese Tätigkeiten benötigst du nur wenige Stunden Zeit pro Tag und ein ordentliches Maß an Hilfsbereitschaft. Diese Aufgaben finden häufig auf ehren-amtlicher Basis statt – sicherlich hast du aber trotzdem die Möglichkeit, dir dabei den ein oder anderen Euro dazuzuverdienen. Außerdem machst du Menschen eine große Freude und giltst als „systemrelevant“ – auch nicht schlecht, oder?
Auch während der Corona-Krise, die viele um ihre Existenz bangen lässt, sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass es noch immer Menschen gibt, denen es deutlich schlechter geht. Ein ehrenamtliches Engagement für gemeinnützige Organisationen wie die Tafel lässt dich ausgiebig über deine Privilegien reflektieren und erdet ungemein. Auch kannst du so Gutes tun und mit deiner Hilfe anderen Menschen ein Stück Geborgenheit und Sicherheit schenken.
Die Bundesregierung hat beschlossen Studierenden, die durch die Corona Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind für die Monate Jui, Juli und August 2020 mit einem Zuschuss von bis zu 500 Euro monatlich zu unterstützen. Mehr zum Thema Überbrückungshilfe für Studenten findest du hier.
Falls dir keiner dieser Tipps zusagt und du dringend finanzielle Unterstützung benötigst, könntest du darüber nachdenken, ein Stipendium zu beantragen. Das ist in den meisten Fällen während des gesamten Studiums möglich – grundsätzlich werden auch viel weniger Stipendien beantragt, als man vielleicht denken würde. Stipendien werden beispielsweise von Parteien oder direkt von den Universitäten angeboten. In den meisten Fällen braucht es dafür Engagement und auch ein bisschen Glück. Informieren schadet jedenfalls nicht und vielleicht bekommst du schon bald die finanzielle Unterstützung, die du dir wünschst.
Die meisten der genannten Tätigkeiten sind problemlos auf Minijobbasis, in Teilzeit oder freiberuflich möglich – einige sogar von Zuhause aus. So hast du trotzdem noch ausreichend Zeit für dein Studium, bist finanziell abgesichert und bringst gleichzeitig etwas Abwechslung in deinen Alltag. Nun bleibt zu hoffen, dass du eine Beschäftigung findest, die dir gefällt – und vor allem, dass du gesund bleibst. Viel Erfolg und gutes Gelingen!
Die meisten Studenten scheitern beim BAföG Antrag am Einkommen der Eltern. Viele von ihnen haben 2020 aber deutlich weniger Einkommen als 2018. All diese Leute sollten unbedingt einen Antrag auf Aktualisierung stellen, unabhängig davon, ob sie schonmal BAföG beantragt haben oder nicht. Durch den BAföG Aktualisierungsantrag wird das aktuelle Einkommen der Eltern als Rechengrundlage genommen, statt das vorletzte Kalenderjahr. Dasselbe gilt für das Einkommen der Geschwister. Hatten die beim letzten Antrag noch eigenes Einkommen, das jetzt weggefallen oder einfach geringer ist, erhöht sich der Einkommensfreibetrag deiner Eltern.
Noch mehr Alternativen zum Studenten job in der Corona Krise findest du hier.
Die offizielle Hotline des Deutschen Studentenwerks ist erreichbar
von montags bis freitags 8 - 20 Uhr (kostenfrei).
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