3 Lernmethoden, die auch in Bus und Bahn funktionieren

3 effektive Lernmethoden für Leute und Studenten mit wenig bis zu gar keiner Zeit, die du locker in Bus und Bahn anwenden kannst.

Wie bereitetest du dich eigentlich auf Klausuren vor? Hast du bestimmte Lernmethoden, mit denen du Zahlen, Daten und Fakten besonders gut in deinen Schädel kriegst oder starrst du einfach so lange das Skript von Prof an bis dir die Tränen kommen?

Lernen lernen für Dummies

Ich muss ja zugeben, ich hasse Klausuren. Wirklich! Schon immer. Nach 13 Schuljahren, 2,5 Jahren Berufsausbildung und nun bald 14 Semestern Hochschulstudium hat sich daran nichts geändert. Klausuren sind einfach nicht meins. Was nicht heißt, dass ich darin schlecht bin. Meine Noten sind trotzdem ganz passabel. Aber das Büffeln für Klausuren ist definitiv der Part in der Prüfungsphase, den ich mit Abstand am längsten hinauszögere. Es gibt einfach 1 Mio. Dinge, die ich lieber tue als lernen. Ich bin eher so der Typ 4 gewinnt, der aus irgendeinem Grund trotzdem ganz gute Noten hinkriegt.

Dinge, die ich lieber tue als für Klausuren zu lernen:

Bist du produktiv oder nur beschäftigt?

Das lässt sich endlos so fortsetzen und ich hab auch schon alles davon irgendwann mal sehr erfolgreich gemacht, statt zu lernen. Wenn dir also die Ideen fürs Prokrastinieren ausgehen, dann sag bescheid. Ich hab da noch einiges auf meiner To Do Liste zu stehen, das noch erledigt werden will bevor ich überhaupt checke, worum es in der nächsten Klausur geht (5. Februar = noch 18 Tage chillen).

DIE 4 HÄUFIGSTEN FEHLER BEIM LERNEN

Erfolg trotz Faulheit

Nun ist es ja so, dass nicht jeder so ein faules Stück sein kann, oder will, wie ich. Nein, ich bekam in letzter Zeit vermehrt Nachrichten mit der Bitte doch mal einen Artikel zum Thema Lernmethoden zu verfassen. Ähhm ja ok, das mache ich auf jeden Fall auf lieber als lernen. Nur benötige ich dafür leider nicht genug Zeit als dass es für wirklich effektive Prokrastination reicht. Ich habe dir meine Lernmethode nämlich schon im zweiten Satz dieses Artikels verraten.

Mit dieser Lernmethode steigere ich meine Produktivität ins unermessliche

Ich starre so lange das Vorlesungsskript an bis mir die Tränen kommen. Fertig!

Das war jetzt nicht ganz das, was du dir erwartet hattest, oder?

Aber es hilft! WIRKLICH! Mit dieser Methode bin ich 200% produktiver als wenn ich Facebook-Spiele zocke. Garantiert! Also im Zweifelsfall lieber so als gar nicht lernen oder?

Bewährte Lernmethoden von Studenten für Studenten

Aber um mal deine Frage ernsthaft zu beantworten: Natürlich schreibe auch ich Klausuren (wenn auch nicht so oft) und natürlich muss auch ich dafür lernen. Und ja, meine Noten sind nicht die schlechtesten. Wie ich das neben Kind und Nebenjobs gebacken kriege habe ich unter anderem bereits hier beschreiben. Aber nun ist da ja nicht aller Weisheit Schluss und so möchte ich möglichst viele Perspektiven und Ansätze auf diesem Blog präsentieren. Ich freue mich deshalb, dir heute Annabell und ihre bewährten Methoden vorstellen zu dürfen, mit denen sie sich erfolgreich auf ihre Prüfungen vorbereitet.

Vorhang auf für unsere heutige Gastautorin Annabell!

Lernmethoden für Leute mit wenig Zeit

Wie bereitet man sich auf Prüfungen vor, wenn man immer nur kurze Zeitfenster zur Verfügung hat (z.B. Mittagsschlaf des Kindes) und seine Zeit eigentlich nie sicher planen kann (z.B. Kind krank, Babysitter fällt aus,…)? Wie Luisa ihr Zeitmanagement als Mutter und Studentin in der Prüfungszeit regelt, verrät sie dir auf ihrem YouTube Kanal.

Versuch macht kluch

Ich habe einiges ausprobiert und Wege für mich gefunden, um in kurzer Zeit möglichst viel in meinen Kopf zu kriegen. Ich habe gelernt jede freie Minute effektiv zu nutzen und ich möchte dir helfen dies auch zu tun, indem ich dir meine Lernmethoden vorstelle.

Neugierig geworden? Dann lass uns loslegen! 😉

Prüfungsvorbereitung in der Vorlesungszeit

Einflusss meiner Kurswahl auf meine Lernmethoden

Wie gut oder schlecht ein Semester läuft, hängt maßgeblich von der Wahl der Kurse ab. Dabei überlege ich nicht nur, wie viele Kurse und Prüfungen ich dieses Semester erfolgreich absolvieren kann, sondern natürlich auch bei wem ich sie belegen.

Ich weiß, kleine Studiengänge haben diese Möglichkeit für gewöhnlich nicht, aber wir BWLer haben da eine mehr oder weniger große Auswahl an parallel laufenden Kursen. Massenstudiengänge können also auch durchaus Vorteile haben 😉

Stundenplan fürs Semester erstellen

Nachdem ich weiß, welche Kurse ich belegen möchte, recherchiere ich bei meinprof.de. Dabei stelle ich mir folgende Fragen:

  • Welche Professorin oder welcher Dozent ist anspruchsvoll?
  • Wie vermittelt er oder sie Wissen?
  • Wie viel zusätzliche Arbeit kommt auf mich zu?

Ich frage auch meine Kommilitonen und Kommilitoninnen, welche Erfahrungen sie gemacht haben oder ob sie mir jemanden Empfehlen können. Ich wähle also nach subjektiver Meinung anderer meine Lehrenden.

Soweit nichts ungewöhnliches, oder?

Der Weg des geringsten Widerstandes

Was meine Strategie jedoch von der üblichen unterscheidet ist, dass ich daraufhin den Weg des größten und nicht des geringsten Widerstandes gehe. Ich wähle stets die Lehrenden, mit den höchsten Anforderungen und meide die, die Noten „verschenken“. Das klingt ein wenig krank, ich weiß. Das trägt aber maßgeblich zu meinem Lernerfolg bei.

Gut ist gut genug

Mein Ziel im Studium ist kein 1,0-Durchschnitt, sondern ich will wirklich nachhaltig lernen. Schließlich möchte ich irgendwann in dem Bereich arbeiten und dann nicht dumm dastehen oder im schlimmsten Fall nochmal von vorne anfangen. Außerdem vergeben anspruchsvolle Profs nicht unbedingt schlechtere Noten, man muss nur härter dafür arbeiten. Dafür hat man dann am Ende auch mehr gelernt. Und ich meine damit wirklich gelernt und nicht nur kurzfristiges Bulimielernen. Zumindest ist das meine Erfahrung. Siehst du das anders? Lass es mich wissen!

Mich selbst herausfordern

Jedenfalls habe ich schon in der Schule festgestellt, dass ich bei den „bösen Lehrern“ die so unglaublich viel Stoff vermittelten und immer streng waren, das meiste hängen blieb. Ich brauchte in den Fächern nie lange oder viel für Klausuren oder Tests lernen, da meine Aufmerksamkeit bereits das ganze Semester über gefordert war. Die Prüfung an sich ist somit nur eine Wiederholung dessen, womit ich mich eh schon die ganze Zeit befassen musste.

Anspruchsvolle Kurse = weniger Lernaufwand

Ich belege deshalb (wenn nötig) lieber wenige anspruchsvolle Kurse pro Semester als viele anspruchslose. Der Lernaufwand vor den Prüfungen ist für mich so einfach geringer. Außerdem ist es nach meiner Erfahrung leichter in einem vermeidlich „schweren“ Kursen einen Platz zu bekommen als in einem „leichten“ und somit meist beliebten Kurs. Ich mache mir lieber das Leben freiwillig als unfreiwillig schwer. 😉 Ich habe als Mutter an meiner Hochschule zwar ein Vorbelegungsrecht und komme dadurch generell in jeden meiner Wunschkurse, durch meine Strategie musste ich davon aber eigentlich nie gebrauch machen. So kriege ich das dann zeitlich auch ganz gut mit meiner Tochter und meinen sonstigen Verpflichtungen gut gemanaged.

Mitschriften

Die Mitschrift ist ist die Grundlage all dessen, was später in der Prüfungsvorbereitung kommt. Luisa hat mir verraten, dass sie so gut wie nie mitschreibt, weil sie im Nachhinein ihre eignen Notizen nicht mehr versteht. Geht es dir auch so? Dann habe ich zwei einfache Tipps für dich:

1. Strukturiere deine Notizenblatt

Ich teile das Blatt in drei Abschnitte auf. Ich lasse rechts immer 2 cm und unten 5 cm frei. In dem Großen Feld in der Mitte schreibe ich, was der Prof. so erzählt. Unten kommen Begriffserklärungen oder Definitionen. Rechts Schlagworte wie wichtig, Klausur, Beispiel oder Übung. Aber auch kleinere Skizzen zum Thema finden dort Platz. Ich schreibe auch nur einseitig. Das hat den Vorteil, dass ich bei nachträglichen Ergänzungen einfach die Rückseite nutzen kann.

2. Nutze verschiedene Farben

Es gibt unterschiedliche Lerntypen. Ich bin ein sehr visueller Typ und arbeite daher mit drei Farben. Die haben eine bestimmte Rangordnung bei mir, so erkenne ich schnell welches Thema Unterthema ist und welches das Hauptthema. Auch wichtige Begriffe, Daten, Fakten schreibe ich in der jeweiligen Farbe. So erkenne ich später was wichtig ist und kann mich nur darauf konzentrieren.

Nachbereitung ist die halbe Miete

Du kommst während der Vorlesung beim Tempo nicht immer zum Mitschreiben?

Prima, dann sind wir schon zu zweit. Meine Mitschrift besteht fast immer aus den Ausführungen des Lehrenden, den Inhalten seines Skripts und Informationen die ich mir ergänzend angeeignet habe. Es gibt Kurse da setze ich mich zu Hause jede Woche 1-2 Stunden hin und arbeite nach. Und in anderen Unterstreiche ich noch rasch ein paar Wörter in der Pause, sodass ich zu Hause die Seiten nur noch abheften muss.

Die Mitschrift ist mein wichtigstes Werkzeug!

Nein ehrlich, bis etwa sechs Wochen vor den Prüfungen mache ich nichts anderes, außer zu den Vorlesungen zu gehen und meine Mitschrift zu erarbeiten.

Aber wie kriege ich den ganzen Kram jetzt für die Prüfung in den Kopf? Welche Lernmethoden verwende ich und vor allem wie?

In der Prüfungszeit

Es ist soweit. Die Prüfungszeit naht. Ich war das ganze Semester nah am Stoff, habe während der Vorlesung, wenn möglich, mitgearbeitet und es ist nichts völlig neu für mich.

Einziges Problem: Nichts ist wirklich richtig im Kopf und der Stoff ist äußerst unterschiedlich.

1. Geeignete lernmethoden identifizieren

In einem ersten Schritt durchstöber ich nochmal alle Mitschriften, bewaffnet mit Klebezetteln, und sortiere nach Lernmethoden.

Prüfungsstoff sortieren
Mein FarbschemaBedeutung der Farben
Blaue KlebezettelHier muss ich Aufgaben rechnen, Fälle lösen etc.
Gelbe KlebezettelDinge die ich gefühlt schon 1.000 Mal angewendet habe und eigentlich auswendig können sollte. Hier sind Karteikarten zu schreiben.
Rote KlebezettelDas ist der lästige Stoff! Auswendig lernen ohne Sinn und Verstand. Da hilft nur die geballte Kraft der mp3-Dateien.

2. Lernmaterial vorbereiten

Learning by Doing

Das geht am besten bei allen mathematischen Sachen, aber auch in Recht, wenn Fallbeispiele gelöst werden sollen. Dafür organisiere ich mir jetzt also die nötigen Aufgaben möglichst gleich mit Musterlösung. Perfekt sind alte Klausuren vom Professor oder Dozenten. 🙂

1. Prüfungsvorbereitung mit Karteikarten

Karteikarten sind keine Mitschriften! Ich fasse den wichtigsten Stoff zusammen, den ich nicht mit einem 300 Seiten umfassenden Hefter in der Hand lernen möchte.

Allein die Herausforderung ein Thema auf eine einzige Karte zusammenzufassen zwingt mich schon zum Lernen. Hier kommen meine farbigen Stichwörter zum Einsatz, denn sie kennzeichnen die Stellen die wichtig sind. Oft sind es auch Tabellen und Übersichten die auf die Karteikarten wandern.

2. Prüfungsvorbereitung mit mp3-Dateien

Ein Hoch auf die Technik! Das einzige was du benötigst ist ein Smartphone oder PC, ein Mikro oder Headset und ein Programm mit dem du dein Gebabbel aufnehmen kannst. Ich nutze Audacity aber es gibt auch andere kostenlose Programme. Du solltest unbedingt beachten, dass du keine Romane aufsprichst. Es ist schwer sich lange zu konzentieren. Reduziere die zu merkenden Informationen also kurz und knapp. Irgendwann hörst du dir sonst selbst nicht mehr zu. 😉 Ich nutze diese Lernmethodeethode hauptsächlich für schwere Definitionen oder um Zusammenhänge zu erklären. Die Dateien sind also i.d.R. ca. 1 Minute (Definition) oder ca. 5 Minuten (Zusammenhänge) lang. Das klingt erstmal leicht, aber versuch mal komplexe Kontexte die nicht auf eine Karteikarte passen in 5 Minuten verständlich zu erklären. Ich garantiere dir, spätestens wenn du es endlich geschafft hast, kannst du die Hälfte auch so schon auswendig. 😉

3. Endlich lernen (1 – 2 Wochen vor der Prüfung)

Im Bestfall habe ich inzwischen für alle Kurse die Karteikarten geschrieben, alle nötigen mp3-Datein vorbereitet und die Übungsaufgaben liegen parat. Es sind inzwischen nur noch ein bis zwei Wochen vor der ersten Prüfung. Das schöne, ich lerne bereits. Erst die Mitschrift, dann das überarbeiten des Stoffs, jetzt richtig. Eine ruhige Umgebung, frisches Obst oder Gemüse, Tee und etwas Schokolade leisten mir an meinem Schreibtisch Gesellschaft. Je nach Umfang des zu lernenden Stoffs habe ich einen Zeitplan. Okay zugegeben ich lerne für Kurs A bis zur Prüfung, dann für Kurs B bis zu dessen Prüfung und so weiter. Das geht aber nur wenn ich wenigstens 3-4 Tage Zeit dazwischen habe. Ansonsten eben parallel.

Ich rechne jetzt also und löse Aufgaben. Dann sind da noch meine Karteikarten: auf der Vorderseite Zusammenfassungen und eine Überschrift, auf der Rückseite nur die Überschrift. Es ist Zeit für erste Kontrollen. Dafür mische ich die Karten, betrachte die Rückseite und schreibe auf ein Blatt, was mir zu den Themen einfällt. Am Anfang ist es nicht viel, aber es wird besser, versprochen. 🙂

Dann habe ich keine Lust mehr, wie war das doch mit Prokrastination? 😀

Das Bad muss geputzt werden! Am besten mit Musik im Hintergrund und spätestens jetzt machen sich meine mp3-Dateien bezahlt. Die Wiedergabeliste wird entsprechend manipuliert das immer Lied und Lernen im Wechsel sind. Das klappt übrigens auch wunderbar auf dem Weg zur Uni, beim Einkaufen oder wenn man Candy Crush Saga spielt. 😉

Was hilft gegen Lernfrust?

Geht es dir auch so, dass vor der Prüfung irgendwann die Luft raus ist? Du hast so viel vorbereitet und gelernt, aber jetzt will einfach nichts mehr in deinen Kopf? Am liebsten würdest du dich einfach nur berieseln lassen?

Ganz ehrlich, dann mach das!

3 Lieder und eine Lerndatei, vielleicht eine Definition, die sind schön kurz. Oder besser schau ein paar Videos auf Youtube an. Vielleicht suchst du einfach mal zum Thema, das dir gerade so schwer fällt? Oft sind die kompliziertesten Themen dann gar nicht mehr so schwer.

Und wer weiß, vielleicht stolperst du ja auch über ein ganz lustiges Video dazu. Glaub mir, das vergisst du nicht mehr! Ich erinnere mich jetzt noch an die Raumschiffgeschichte, als ich mir über Youtube erklären ließ, wie Daten übermittelt werden. Informatik eben. Damit habe ich echt nichts am Hut. Am Ende war es das einzige Thema bei dem ich volle Punktzahl bekommen habe. Und das ist jetzt auch schon fast 2 Jahre her. Ich weiß es immer noch! 😉

Prüfungsvorbereitung mit Mitschriften

Sind Mitschriften doch Zeitverschwendung?

Nicht ganz, ich lerne den größten Teil direkt aus dem Hefter. Das heißt, ich lese die Dinger immer mal wieder durch. Das sind die Bestandteile die auch gut unter „Mut zur Lücke“ fallen können. Die wichtigen Sachen, die ich auf jeden Fall im Kopf haben möchte, möchte ich auch jederzeit lernen können. Und eine relativ geringe Anzahl an Karteikarten lässt sich leichter überall hin mitnehmen als 5-7 dicke Hefter. Von den Audiodateien mal ganz zu schweigen. 😉

Die Mitschrift bildet den Beginn und auch das Ende meines Lernmarathons. 

Auf dem Weg zur Prüfung höre ich meine Lieblingsmusik, ich möchte entspannen. Währenddessen Blätter ich den Hefter durch. Meine Blicke fallen ausschließlich auf die farbigen Stichworte und die Randnotizen, besonders die Skizzen. In 30 Minuten schaffe ich es so problemlos 300 Seiten und mehr zu sichten. Ich lerne nicht, ich gucke ja bloß.

So, nun weißt du wie ich lerne. Natürlich lerne ich nicht rund um die Uhr und ich mache auch Pausen. Trotzdem versuche ich die freien Minuten effektiv zu nutzen. Vielleicht ist nicht alles für dich umsetzbar, aber ich hoffe du konntest ein paar Anregungen finden.