Motivation zum Lernen: Das Leiden der Studenten
DAS ist der Grund, warum du einfach KEINE MOTIVATION ZUM LERNEN findest. Wir alle haben ein Motivationsproblem bis wir ein Zeitproblem haben. ISSO!

Müsstest du auch langsam was für die Uni machen und kriegst dich nicht aufgerafft?
Bei den meisten Studis bestehen Prüfungen ja nicht nur aus Klausuren. Alle Jahre wieder erwarten uns auch Präsentationen und Seminararbeiten, die im Laufe der Vorlesungszeit angefertigt werden müssen. Auch wenn uns also die Hochzeit des Bulemielernens noch bevorsteht, eigentlich sollten wir uns längst auf den Hosenboden gesetzt und unseren Leistungsnachweisen gewidmet haben.
Aber jedes Mal, wenn wir uns das vornehmen passiert folgendes:
Beispiel: Seminararbeit
Die Prüfungsleistung für Modul A dieses Semester ist eine Hausarbeit zum Thema B. Erwarteter Umfang sind 15 Seiten Fließtext + Deckblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis.
Wie gehst du jetzt vor?
Erstmal gucken was auf Facebook los ist.
Dann YouTube checken. Da hab ich letztens ein lustiges Katzenvideo gesehen. Das muss ich den Kommilitonen zeigen.
Anschließend Candy Crash Saga spielen.
Schließlich knurrt der Magen. Erstmal was essen.
Puh bin ich satt. Nun auch müüüüdddeeee…. Bevor ich die nicht angefangen habe, darf ich jetzt nicht einschlafen. Ich muss die Arbeit schreiben. Scheiße, kein Koffein im Haus. Also ab zum Späti, Club Mate besorgen.
Allerdings ist es verdammt kalt draußen! Gleichwohl bin ich jetzt wenigstens wach 🙂
Sag mal, war das Bad gestern auch schon so dreckig? Was soll denn der Besuch bloß denken? Nee nee, so geht das nicht. Somit muss ich dies noch schnell machen. Geht doch flott. Und dann fühl ich mich auch gleich viel wohler. Wer kann schon in ner dreckigen Wohnung lernen?
Wieso wird’s eigentlich schon wieder dunkel?
Oh Mist! Jetzt muss ich mich aber zusammenreißen. Hab nur noch drei Stunden bis die Mitbewohnerin von der Arbeit kommt und dann hab ich eh keine Ruhe mehr, um konzentriert zu arbeiten.
So erstmal den Rechner anschmeißen und recherchieren.
Mmmmm… blöd. Wie komme ich denn jetzt an die ganzen Datenbanken ran? In der Uni geht das doch immer. Komisch. Vielleicht weiß jemand auf Facebook die Antwort? Ich frag mal.
Doch es geht noch weiter…
So, dann checke ich zwischenzeitlich mal die Bibliotheken nach irgendwas mit X. Oh super. In drei Berliner Bibs gibt es Bücher zum Thema X. So ein Glück, dass ich morgen frei hab. Dann kann ich die alle abfahren.
Oh auf Facebook hat schon jemand geantwortet. Hoffentlich was hilfreiches?
Immerhin einen Kommentar:“Das würde mich auch interessieren.“. Und drei Likes.
Mmmm… ok, was mach ich jetzt?
Übrigens nur noch zwei Stunden bis die Mitbewohnerin kommt.
Ah jetzt hat doch mal jemand was sinnvolles auf Facebook geantwortet. Ich brauche also einen VPN Client. Öhhmmm ja…
Inzwischen eine weitere Stunde später….
Also Facebook: „Der VPN Client funktioniert bei mir einfach nicht. Ich weiß nicht, was ich falsch mache. Zu hüüüülf!“
Plötzlich steht die Mitbewohnerin in der Tür.
„Was machst du denn schon hier?“
„Hä? Ich komm doch immer um die Zeit nach hause.“
„Aber es ist doch erst… Dödüm. Die Uhr geht falsch.“
„Haste hunger? Ich hab Bock auf Sushi. Soll ich uns was bestellen?“
„Öhhmm.. Ja. Ich komm hier eh nicht voran. Ich mach morgen weiter.“
Sehr produktiv. Herzlichen Glückwunsch. Du hast heute nichts geschafft. Ätzend oder? Ich hasse solche Tage auch. Und sie kommen jedes Semester wieder. Versprochen. Das ist die Konsequenz aus dem vierten studentischen Gesetzes.
Du kennst das studentische Gesetz nicht?
Riesige Bildungslücke
Kleiner Exkurs:


Kommt dir bekannt vor?
Dachte ich’s mir doch 😉

Zurück zu unserem Beispiel
Du hast den ganzen Tag damit verbracht deine Seminararbeit schreiben zu wollen. Effektiv hast du wenn’s hochkommt eine Datei mit einem Deckblatt angelegt. Viel mehr gibt es zu deiner Seminararbeit bisher nicht zu sagen. Yay! 🙂
Übrigens muss ich dich leider entäuschen. Morgen wirst du auch nicht produktiver. Du bist ja damit beschäftigt in der Gegend rumzufahren und irgendwelche Bücher zum Thema X einzusammeln. Das wird den ganzen Tag dauern. Glaub mir. Und später wirst du feststellen, nachdem du all die Bücher gewälzt hast, dass sie dich kaum weiterbringen.
Immerhin hast du zum Glück noch zwei Wochen bis zur Deadline. Leider wirst du aber die komplette nächste Woche mit so produktiven Tagen wie diesem verbringen. Nämlich wirst du zwei Mal pro Woche im Büro sitzen und Geld verdienen. Und an den anderen drei Tagen sitzt du halbtags in Lehrveranstaltungen. Die Nachmittage verbringst du damit, vor dich hin zu recherchieren, Sachen aufzuschreiben, sie zu verwerfen, neu zu schreiben, die Küche zu putzen, Candy Crush zu spielen….
Und so verbringst du schlussendlich den Großteil der geplanten Zeit mit Dingen, die wenig bis nichts zu deiner Seminararbeit beitragen.
Und dann kommt Tag X. Folglich der Tag, an dem die Deadline so bedrohlich nah ist, dass du dich wirklich wegsperrst. Deshalb schaltest du Facebook und dein Mail-Postfach ab. Nebenbei verfällst du in Panik mit viel Kaffee im Anschlag schreibst du, was das Zeug hält. Somit wirst du wie bekloppt auf deiner Tastatur rumhämmern. Wenn Word schon wieder!!!!! eine deiner Grafiken verschwinden lässt, wirst du fast wahnsinnig werden. Überhaupt diese scheiß Formatiererei. Welcher Penner hat sich das ausgedacht? Somit Hass Hass Hass!
Und dann ist sie da. Die Deadline. Nun gibt es keine Ausreden mehr. Also du musst jetzt abgeben. Egal wie zufrieden oder unzufrieden du bist. Du hast die halbe Nacht formatiert, an deinem Menschenverstand gezweifelt und dir unter Tränen geschworen nächstes Semester alles anders zu machen. Genauso wie im letzten und vorletzten Semester auch.