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Richtig zitieren in wissenschaftlichen Texten ~ Tipps für Studenten

Richtig zitieren in wissenschaftlichen Texten ~ Tipps für Studenten

Nun steht sie an, die Abschlussarbeit oder Hausarbeit. Du hast die gesamte Literatur zusammen gesammelt, relevante Angaben herausgesucht, vielleicht schon die Gliederung geschrieben und irgendwann auf diesem Weg stellt sich die Frage, wie zitiere ich eigentlich wissenschaftlich richtig?

Lass dir gesagt sein, richtiges Zitieren ist kein Hexenwerk und bei genauerer Betrachtung gar nicht so kompliziert. Ich zeige dir im Folgenden ein paar Zitierweisen und -stile.

Richtig Zitieren in wissenschaftlichen Arbeiten

Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit bedeutet nichts anderes als die Übernahme und Kennzeichnung einer Aussage bzw. Gedankens einer anderen Person. Im Prinzip ist es die nachvollziehbare Darlegung von Fakten, auf deren Grundlage du eigene weiterführende Schlüsse ziehst. Du siehst also bei deiner eigenen wissenschaftlichen Arbeit geht es nicht darum, über etwas zu schreiben, worüber noch nie jemand vor die geschrieben hat, sondern darum darzulegen, dass du dich mit Überlegungen zu einem bestimmten Thema aus verschiedenen (wissenschaftlichen) Perspektiven beschäftigt hast und unter all den bereits angebrachten Thesen und Theorien eigene Gedanken dazu abgeleitet hast.

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Hat Martin Luther King das wirklich gesagt oder hab ich mir das gerade selber ausgedacht? Hier fehlt offensichtlich die Quellenangabe und mein Prüfer muss unnötig viel Zeit aufwenden, um dieses Zitat zu überprüfen. So hinterlasse ich zwar Eindruck, aber bestimmt keinen guten.

Wer nicht zitiert, plagiiert

Kennzeichnest du diese Zitate bzw. Vorüberlegungen nicht, erweckt das den Anschein als wären diese Aussagen, deinen eigenen Überlegungen entsprungen und du stellst dich selber besser dar als du tatsächlich bist. Du entziehst den Leuten, die dich inspiriert haben, ihre wohlverdienten Credits und das nennt man Plagiat. Was in der wissenschaftlichen Welt vergleichbar mit Diebstahl ist. Es ist wie Abschreiben in der Klausur und kann dich genauso deinen Studienabschluss kosten. Somit besteht eine Seminar- oder Abschlussarbeit nicht selten aus einer Aneinanderreihung von Zitaten. Mein Prof sagte im 2. Semester, im Prinzip wäre eine Literaturarbeit nichts anderes als Auseinander nehmen diverser Mosaiksteinchen und das Zusammenlegen eines neuen Mosaiks. Der erste Schritt zum richtigen Zitieren ist somit die Nachvollziehbarkeit der Quellen.  Du musst also genau angeben, woher jeder einzelne Stein deines Mosaiks stammt. Das kann sowohl direkt als auch indirekt, durch „sinngemäße“ Wiedergaben, geschehen.

Direkte Zitate

Direkte Zitate stehen in Anführungszeichen, werden wortwörtlich übernommen und müssen unverfälscht sein. Schreibfehler werden in diesem Fall übernommen und durch ein [sic] gekennzeichnet, um zu zeigen, dass der Fehler bereits im Original existierte und nicht beim Abtippen versehentlich entstand. Auslassungen wie sind erlaubt, wenn sie den Lesefluss erleichtern und der Sinn des Zitats nicht verfälscht wird. Meist betrifft das einzelne Wörter, wenn ein wörtliches Zitat in einen eigenen Satz eingeschoben wird. Eine solche Auslassung wird mit […] gekennzeichnet. Dasselbe gilt für die Ergänzung einzelner Wörter, welche durch eine eckige Klammer um das neue Wort markiert [werden]. Um die Lesbarkeit des Textes zu erhöhen, sollten direkte Zitate sparsam verwendet und so oft es geht durch indirekte Zitate ersetzt werden.

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Indirekt zitieren

Das indirekte Zitat zeichnet sich durch eine sinngemäße Quellenübernahme in eigenen Worten aus. Dabei wird üblicherweise im Konjunktiv zitiert (Meier stellte fest, dass Reichels Hypothese folgende Fakten außer Acht lies…). Ein solches Zitat setzt man nicht in Anführungszeichen, da der Wortlaut verändert wurde.

Zitier-Standards

Nun ist die Frage wie und wo kennzeichne ich die Quelle des Zitats? Bekannt sind vor allem zwei Zitierweisen: der Harvard Style, welche die Quelle eines Zitats unmittelbar nach dessen Ende im Fließtext nennt und die deutsche DIN ISO 690:2013-10, bei der das Zitat ans Ende der Seite in eine Fußzeile rückt und. In beiden Fällen muss am Ende der Arbeit ein Literaturverzeichnis mit einer vollständigen Übersicht aller genutzten Quellen stehen. 

Richtig zitieren mit Word

Wenn du Word als Schreibprogramm nutzt, kannst du das Literaturverzeichnis mit einem einfachen Klick automatisch erstellen lassen, wobei die Quellen in alphabetischer Reihenfolge der Autorennamen sortiert werden. Auch das Einsetzen der Quellen im Fließtext im Harvard Style ist damit einfach. Viele Studierende bevorzugen für diese Arbeit jedoch die Verwendung eines zusätzlichen Literaturverwaltungsprogramms, mit dem auch noch deutlich mehr Zitier-Standards möglich sind. Dies bedeutet, das Setzen von Fußnoten am Ende der Seite, mit Angaben zum Autor, Jahr und Seitenzahl erfolgt bei der deutschen Zitierweise, während die Zitationsregel nach dem Harvard Style, die Quelle direkt in den Text einbaut. 

Zitiere wie dein Prof es will

Welcher Zitier-Standard der richtige für dich ist, kannst nur du allein oder dein Prof entscheiden. Da es meinen Profs immer egal war und es im internationalen Kontext üblich erschien, habe ich mich stets für den Harvard Zitierstil entschieden und das in Deutschland übliche „Vgl.“ für indirekte Zitate einfach weggelassen, zumal das Hinzufügen dieser drei simplen Buchstaben in Word ziemlich viel Aufwand bedeutet. Meine Prüfer waren damit einverstanden.

Wenn du trotzdem unsicher beim Zitieren bist

Wenn du dich trotz allem unsicher beim Zitieren fühlst, habe ich drei Tipps für dich, die dein Leben ungemein erleichtern werden.

  1. Verwende ein Literaturverwaltungsprogramm
  2. Besorge dir ein Nachschlagewerk à la Wissenschaftlich Schreiben leicht gemacht von Prof. Kornmeier
  3. Nutze vor der Abgabe eine Plagiatssoftware.

Wenn du diese drei Punkte befolgst, wüsste ich nicht, was noch groß schiefgehen könnte.

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