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Kreativität und Urheberrecht: Was du beim Umgang mit dem geistigen Eigentum anderer berücksichtigen solltest

Kreativität und Urheberrecht: Was du beim Umgang mit dem geistigen Eigentum anderer berücksichtigen solltest

„Besser gut kopiert als schlecht selbst gemacht“ – Diesen flapsigen Spruch haben einige Pragmatiker zum Lebensmotto erhoben und wenn die Deadline einer Prüfungsleistung näher rückt, greifen manche Studenten ebenfalls zu unlauteren Mitteln. Dabei solltest du dich jedoch in Acht nehmen, denn sich zu großzügig beim geistigen Eigentum anderer zu bedienen, ist nicht nur moralisch bedenklich, sondern auch illegal.

Trotzdem musst du auf Inspirationen nicht verzichten und auch das Rad nicht neu erfinden, denn selbstverständlich baut man sowohl in der Wissenschaft als auch in der Kunst immer auf die Leistungen anderer auf. Zum Glück gibt es einige Regeln und Best-Practices im richtigen Umgang mit dem kreativen Schaffen von Dritten.

Die Aufgabe des Urheberrechts

Um zu verstehen, wo die Grenzen des Urheberrechts liegen und weshalb die unerlaubte Aneignung des kreativen Werks eines anderen ein juristisches Problem darstellt, musst du wissen, was das Urheberrecht eigentlich ist. Im Kern handelt es sich dabei um ein Gesetz, welches das geistige Eigentum schützen soll. Es gibt den Urhebern, also Autoren, Musikern, Fotografen und anderen Künstlern die Kontrolle darüber, wie ihre Werke genutzt werden.

Ohne diese Einschränkung könnten andere kreative Geister, aber auch Unternehmen das geistige Eigentum vereinnahmen und zu Geld machen, ohne den Urheber an den Profiten zu beteiligen. Genau vor solchen Szenarien schützt das Urheberrecht. Der Urheber selbst hat hingegen die Möglichkeit, sein eigenes Schaffen zu verändern, zu vervielfältigen oder die Nutzungsrechte zu verkaufen. Die Urheberschaft selbst ist jedoch unverkäuflich und lässt sich auch nicht übertragen. Bei Verstößen gegen das Urheberrecht drohen Abmahnungen, Strafen und Schadensersatzklagen.

Wie das Urheberrecht kreative Arbeit im Studium betrifft

Das Urheberrecht ist auch für die Entwicklung von Kultur und Wissenschaft sowie das Studium von großer Bedeutung. Es schafft legale Wege, die Kreativität und Innovationskraft von jungen Talenten zu fördern. Studenten, die im Rahmen einer Studien- oder Prüfungsleistung etwas schaffen, sind ebenfalls geistige Eigentümer ihres Werkes. So verhindert der Gesetzgeber, dass der kreative Output ohne Genehmigung zu kommerziellen Zwecken oder gegen den Willen der Urheber verwendet wird.

Andererseits greifst auch du im Rahmen deines Studiums früher oder später auf die kreativen Arbeiten anderer zurück – sei es für das Schreiben von Texten, Erstellen von Grafiken oder das Komponieren von Musik. Das bedeutet aber nicht, dass du damit zwangsläufig zum Dieb wirst. Es gibt nämlich klare Regeln im Umgang mit dem Werk von anderen und dadurch auch vollkommen gesetzeskonforme Wege, dieses für dich im Studium zu nutzen.

Legale Wege, kreatives Schaffen für sich zu nutzen

Als Student hast du die Möglichkeit, vom Werk anderer Kreativschaffender zu profitieren, indem du es bewusst als Referenz oder Inspiration nutzt. Wichtig ist nur, die Rechte des ursprünglichen Schöpfers und damit Rechteinhabers zu respektieren. Folgende Optionen hast du:

Die Creative-Commons-Lizenz nutzen

Unbedenklich ist die Verwendung von Material, welches gemeinfrei ist, bzw. unter einer uneingeschränkten Creative-Commons-Lizenz steht. Diese erlaubt dir ausdrücklich ein Bild, Song, Text oder Video zu nutzen, zu vervielfältigen oder zu ändern. Wenn du nach Ausgangsmaterial suchst, kannst du also gezielt auf eine solche Lizenz achten.

Die Erlaubnis des Rechteinhabers einholen

Insbesondere, wenn du unsicher bist, welche Verwendungszwecke der Urheber erlaubt, solltest du einfach nachfragen. Auf diese Weise zeigst du anderen Kreativschaffenden, dass du sie respektierst und wertschätzt. Im Idealfall hast du die schriftliche Erlaubnis eins Künstlers, damit du jeden Zweifel sofort ausräumen kannst. In manchen Fällen liegen die Nutzungsrechte nicht beim Urheber selbst, da dieser sie exklusiv verkauft, verschenkt oder verliehen hat. Dann wird auch die Erlaubnis des Nutzungsberechtigten benötigt.

Umfang der eingeschränkten Nutzung ausschöpfen

Manche Rechteinhaber legen viel Wert darauf, in welchem Zusammenhang und Umfang ihr Werk genutzt wird. So kann die eingeschränkte Verwendung sogar erlaubt sein, sofern dadurch beispielsweise keine Profite erzielt werden. Juristen sprechen bei diesen Varianten der Creative-Commons-Lizenz von unterschiedlichen Rechtemodulen. Zu erkennen sind diese an verschiedenen Lizenzkürzeln wie „by“ (Namensnennung), „nc“ (nicht kommerziell) oder „nd“ (keine Bearbeitung).

Zitate verwenden

Wissenschaftliche Arbeiten beziehen immer auch bestehende Forschungsarbeiten mit ein. Deshalb ist es notwendig, in Haus- und Abschlussarbeiten Studien oder Monografien zitieren zu können. Das Zitatrecht erlaubt deshalb die Verwendung von Textabschnitten. Trotzdem gilt es, den Zitatumfang und die Anforderungen an eine korrekte Quellenangabe zu beachten.

Best-Practice -Tipps für den verantwortungsvollen Umgang mit geistigem Eigentum

Es gibt zudem bestimmte Faustregeln und Grundsätze, die dir dabei helfen, die Urheberschaft und damit verbundene Einschränkungen im Umgang mit fremdem geistigen Eigentum zu beachten. Mit den folgenden Tipps im Hinterkopf gehst du außerdem immer als gutes Vorbild voran und zeigst, dass dir Fairness unter Kreativen ein Anliegen ist:

  • Verwende nur die Materialien, die du unbedingt benötigst. Nutze fremde Arbeit also nur, um dich zu inspirieren, oder dein eigenes Schaffen zu untermauern.
  • Lege immer deine Quellen offen. Ganz gleich, ob du eine Textpassage, ein Bild oder anderes geistiges Eigentum von Dritten verwendet: Schaffe in jedem Fall Transparenz. Durch eine ordentliche Quellenangabe verhinderst du auch Plagiatsvorwürfe, weshalb diese auch in den Prüfungsordnungen von Hochschulen und Universitäten eingefordert werden.
  • Verwende Tools zur Plagiatsprüfung, um sicherzustellen, dass du korrekt zitiert hast.
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