Auslandssemester mit Kind: Mutig oder einfach nur irre?

Wir wagen uns ins Auslandssemester mit Kind ans andere Ende der Welt. Genau genommen nach Bali. Ist das mutig oder einfach irre? Was denkst du?

Egal wem wir von unserem Plan erzählen, die Reaktion der Gegenseite ist fast immer gleich. Der Gesichtsausdruck des Gegenübers verwandelt sich in eine Mischung aus einem großen Fragezeichen, ernsthaften Zweifeln an unserer geistigen Gesundheit und einer ordentlichen Prise Bewunderung. Konkret drückt sich das in aufgerissenen Augen, einer stark gerunzelten Stirn und einem fast irren Lächeln aus. Ich mag diesen Gesichtsausdruck

Und doch bleibt die Frage: Ist unser Plan ein Auslandssemester mit Kind zu machen tollkühn und mutig oder doch einfach nur Produkt jahrelangen Schlafmangels, der zu einer Minderung des Urteilsvermögens führt?

Auslandssemester mit Kind als Produkt chronischen Schlafmangels?

Ganz ehrlich? Keine Ahnung! Aber ist das so wichtig? Würde man sich diese Frage auch stellen, wenn wir keine Kinder hätten? Es gibt Menschen, die trotz schwerer körperlicher Behinderungen sportliche Höchstleistungen vollbringen oder die Welt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verändern, obwohl sie sich nicht mal allein die Schuhe zubinden können. Warum sollten wir dann nicht auch studieren wie jeder andere auch?

5% aller Studierenden in Deutschland sind selbst Eltern

2011 gingen über 130.000 Deutsche zu Studienzwecken ins Ausland. Zehn Jahre zuvor waren es nichtmal halb so viele. Wie viele Studierende jedes Jahr samt Kind ins Ausland gehen ist nicht bekannt. Was wir aber wissen ist, dass ca. 5% aller Studierenden in Deutschland Eltern sind und dass die Bereitschaft für ein Auslandssemester unter ihnen niedriger ausfällt als bei ihren kinderlosen Kommilitonen. Wir sind also ganz klar eine statistische Minderheit. Das macht uns aber immernoch nicht mutiger oder verrückter als jeden anderen Student, der sich in eine völlig fremde Welt wagt, ganz weit weg von Familie, Freunden, Haustier und allem, was einem lieb und bekannt ist.

Wir gehen weg, weil wir das wollen. Ganz einfach so. Und wir werden auch zurückkommen, weil wir das genauso wollen. Mutig und verrückt kann man überall auf der Welt sein, auch bei Mutti auf dem Sofa, dazu muss man nicht zwangsweise 30 Stunden Flug auf sich nehmen. Dass wir als gut ausgebildete Fachkräfte unsere unbefristeten Vollzeitjobs gekündigt haben, um zu studieren und dann noch mitten im Studium zwei Kinder in die Welt gesetzt haben, dürfte für manche schon verrückt genug sein. Wir nennen es einfach LEBEN

Falls du Lust hast, uns bei unserem großen Abenteuer zu folgen, dann kannst du dir hier unser Videotagebuch aus unserem Auslandssemester in Bali anschauen:

Unsere schönsten Bilder findest du auf Instagram. Wie wir all das organisieren, erfährst du hier.